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Samstag, August 05, 2006 

Hiob 2.0: Traumtänzer

"Sieben zu null steht es in Hiob Montags ungeheuerlichem Spiel. Sieben Punkte erst hat er errungen für all die Überrestgeschöpfe, Elektrokutierten, Kriegsversehrten, Blutdürstenden und auch Selbstmörderinnen, deren Schicksale unter seiner mitleidlosen Hand zur Neige gingen. Achtundsiebzig Punkte benötigt er, um das Spiel zu gewinnen, um sich zum strahlend neuen König des Wiedenfließes ausrufen zu lassen. Aber wird Hiob immer zu null spielen können? Ist es nicht auch denkbar, daß das Wiedenfließ den Abstand verringert, näher kommt wie ein heranrasender Güterzug, um mit jedem einzelnen von Hiobs Punkten die Menschheit zu strafen?"

Endlich!!!!!! Vier lange Jahre lang habe ich auf diesen Tag gewartet, an dem ich den zweiten Band "Traumtänzer" von Tobias O. Meißners einzigartigem Romanprojekt "Hiobs Spiel" in meinen Händen halten werde. Heute ist es soweit.
Die Geschichte des Magiers Hiob Montag, der sich auf eine unglaubliche Wette eingelassen hat, um die Welt vom Bösen zu befreien, ist mit Abstand das maßloseste, böseste, genresprengendste Stück Literaturwahnsinn, der jemals zwischen zwei Pappdeckel gepresst wurde.
Damit wir uns nicht falsch verstehen. Bei "Hiobs Spiel" handelt es sich nicht um Fantasyliteratur im herkömmlichen Sinne. Das hier hat nichts mit feengleichen Elfen zu tun, die gegen grimmige Zwerge um einen verwunschenen Drachenschatz kämpfen. Handlungsort ist die ganze Welt. Von Berlin-Neukölln über die engen Gassen von Barranquilla in Kolumbien bis in die USA und wieder zurück nach Bayern. Das hier ist real. Schlimmer. Blut, Schweiß und Sperma; die literarische Ausgeburt einer verlorenen Seele. Wie heißt es bei Nietzsche: "Wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein."

Letzte Kostprobe gefällig:
"Hiob streute mit herablassendem Film-Noir-Gesichtsausdruck eine einzige endlose Salve aus dem ausgestreckten rechten Arm nach vorne, dabei den Strahl schwenkend wie ein Gärtner seinen Gartenschlauch. Die Hunde hatten keine Chance, und das gefiel ihm. Sie rissen auf, platzten, spritzten umher, überschlugen sich, schleuderten, sprangen meterhoch ohne Beine, meterweit ohne Kopf, warfen Eingeweide wie bunte Luftschlangen durch die Gegend und bepulverten ein stattliches Kreissegment mit einem grobkörnigen Popcorn aus Knochen, Fell und Fleisch.
Als die letzte Projektilhülse an Hiobs Kopf vorbei elegant ins Dunkel katapultiert worden war und das mechanische Rattern des Munitions-Treibers mit einem enttäuschenden KLICK endete, senkte Hiob die Mündung und sagte: 'Ich mag Katzen'. Tatsächlich war dies einer von jenen raren Momenten, an denen er das Spiel richtig liebte." (Prognosticon 5)

Am Dienstag den 8. August 2006 findet im Berliner Festsaal Kreuzberg um 20:30 Uhr eine Lesung mit Tobias O. Meißner statt.

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